Seeg / Enisried

Kapelle Hl. Johannes d. Täufer

Um das Jahr 1650, kurz nach dem 30-jährigen Krieg, wurde die erste Kapelle, vermutlich in Holzbauweise, erstellt. Nach deren Zerfall erstand im Jahr 1857 eine neue aus Sandstein gebaute. In den folgenden Jahrzehnten, bis zur heutigen Zeit, waren mehrere Renovierungen unumgänglich um die Kapelle zu erhalten. Stets war die grosse Opferbereitschaft der Enisrieder Familien gefordert. Im Jahr 1967 wurde die letzte umfangreiche Sanierungsmassnahme durchgeführt. Pfr. Anton Glas äusserte bei der damaligen Neueinweihung den Wunsch, dass auch nachfolgende Generationen in dieser Kapelle Trost und Frieden finden mögen.

Die Herkunft des Altares, des Kreuzweges und einiger Statuen sind nicht bekannt. Das Altarbild stellt die Kreuzigung Christi dar. Wie auf dem Votivbild darunter zu lesen ist, wurde es um 1652 von Andreas Geiger gestiftet, der “… Zur Gedächtnis diß Altarblatt Althero. Der Ehr und mallen lassen.“ Der Stifter selbst ist, neben weiteren Personen, auch auf dem Bild dargestellt.

Die Statue der Hl. Maria Magdalena dürfte um 1500 entstanden sein, die des Hl. Franz Xaver ist ein Werk des Künstlers Otto Kobel aus Luimoos aus dem Jahr 1967. Während des 2.Weltkrieges sollte die grössere der beiden Glocken eingeschmolzen werden. Ein Enisrieder Bürger hatte sie, in dem er sie riskanterweise versteckte, vor dem Einschmelzen bewahrt. An Pfingsten 1945 konnte, wie der Chronist berichtet, die gerettete Glocke zur großen Freude aller, wieder in den Turm an ihren angestammten Platz gebracht werden.

Das Patrozinium wird im Sommer um das Hochfest der Geburt des Hl. Johannes d. Täufers gefeiert.

(Später erfahren, von einem Familienforscher im einer Radiosendung am 27.5.2012: Im Originaltext ist von einer Freindschaft geschrieben, damit war die Verwandtschaft gemeint)